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Manfred Weber, Niederbayern • Ausgabe Nummer 111 - November 2020 Corona-Impfstoff: Es zahlt sich aus, wenn Europa mit einer Stimme spricht!Die Europäische Union hat den Vertrag zur Lieferung des Corona-Impfstoffs von BioNTech und Pfizer fertig ausgehandelt und damit den Zugriff auf diesen hochwirksamen Impfstoff für alle Europäer gesichert. Die Entwicklung dieses Impfstoffes ist eine europäische Erfolgsgeschichte: BioNTech profitiert bereits seit dem letzten Jahr von einer EU-Förderung. So konnte das Unternehmen zusätzliche, hochspezialisierte Mitarbeiter einstellen und seine Forschung beschleunigen. Noch vor Jahresende sollen nun die ersten Impfdosen ausgeliefert werden. Dank europäischer Innovationen ist damit Licht am Ende des Tunnels sichtbar und eine mittelfristige Rückkehr zur Normalität überhaupt vorstellbar. Europa zeigt was in ihm steckt, wenn es seine Ressourcen bündelt und zusammenarbeitet! Ich bin daher stolz darauf, dass die EU-Staaten sich darauf einigen konnten, dass Europa gemeinsam die Verhandlungen über den Kauf von Impfstoffen führt. Es ist ein enormer Verdienst der EU-Kommission, den Impfstoff in den Verhandlungen für ganz Europa zu sichern. Insbesondere viele kleinere, politisch und wirtschaftlich schwächere Mitgliedstaaten wären ansonsten leer ausgegangen. Der Zugang muss aber für alle EU-Bürger gesichert sein. Es darf dabei keinen Unterschied zwischen ärmeren und reicheren Europäern geben. In einem grenzenlosen Europa mit Reisefreiheit und Arbeitnehmerfreizügigkeit schützt dieser Ansatz uns alle! Es zahlt sich auch aus, wenn Europa die Gespräche mit einer Stimme führt, weil wir damit auch gegenüber einem Konzern mit einer Marktmacht wie Pfizer, eine deutlich stärkere Verhandlungsposition haben. Denn auch ein amerikanisches Großunternehmen kann es sich dann nicht leisten, seinen Zugang zum europäischen Binnenmarkt aufs Spiel zu setzen. Jetzt aber geht es um eine gute Impfstrategie in der Corona-Pandemie. Hier ist entscheidend, dass es eine einheitliche Lösung für ganz Europa gibt! Denn nur mit einer einheitlichen, abgestimmten Impfstrategie wird eine schnelle Rückkehr zur Normalität gelingen. Aktuell hat sich die EU bis zu 300 Millionen Impfstoffdosen gesichert, wovon Deutschland ein Anteil von rund 19 Prozent zusteht. Selbstverständlich wird jeder Impfstoff zuerst von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) im Einklang mit den strengen europäischen Anforderungen an Sicherheit und Wirksamkeit geprüft und zugelassen. Finanziert wird der Ankauf der Impfstoffe erst einmal aus dem EU-Haushalt, genauer dem Europäischen Wiederaufbaufonds. Das ist alles Teil des Pakets! Diese enorme, europäische Leistung der Impfstoffentwicklung macht Hoffnung auf neue Lösungen auch für bestehende Probleme. Europa hat einmal mehr bewiesen, welches Potential in ihm steckt. Nun gilt es diesen neuen Innovationsgeist auch für andere Herausforderungen zu nutzen - beispielsweise in der Krebsforschung. Fast jede Minute wird in Deutschland eine neue Krebsdiagnose gestellt. Ein einheitlicher, europäischer Ansatz mit gebündelten Investitionen wird sich auch in unserem Kampf gegen diese Volkskrankheit auszahlen. Auch hier kann Europa also in Zukunft den Unterschied machen! |
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